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Freitag, 27. April 2012, 13:50

Dysplasie der Hüfte und Ellenbogen

Hüft- und Ellbogendysplasie
Hüftdysplasie:

Die Hüftdysplasie (auch Hüftgelenksdysplasie) – kurz HD – bezeichnet eine Fehlstellung zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne. Arthrose ist eine mögliche Begleiterscheinung der Erkrankung. Festgestellt werden kann eine HD durch eine vorsorgliche Röntgenuntersuchung im Alter von 15-18 Monaten, welche unter Vollnarkose erfolgt.

Ursachen:

Es wird davon ausgegangen, dass eine gewisse Veranlagung zur HD erblich ist. Allerdings kann diese auch durch falsche Ernährung oder Überlbelastung mit dem Alter entstehen oder dadurch begünstigt werden. Die Annahme, HD sei typisch für Deutsche Schäferhunde ist falsch, da alle Hunde, meist aber große Rassen, davon betroffen sein können. Besonders massige Hunde leiden öfter unter Gelenkproblem, da die Belastung größer ist. Übermäßiges Springen (wie zum Beispiel im Agility) sollte daher vermieden werden. Auch ein zu schnelles Wachstum im Welpenalter kann zu HD führen.

Symptome:

Erkennbar kann eine HD durch eine Fehlstellung der Hinterbeine oder eine Entlastungshaltung sein. Schwierigkeiten beim Aufstehen sowie Hinliegen oder auch ein erschwerter Gang können darauf hindeuten. Eine HD ist für den Hund ab einem gewissen Stadium mit Schmerz verbunden, daher entsteht eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Berührung und Belastung. Oftmals beginnen betroffene Hund dann auch zu Humpeln.

Diagnostik:

Bei der Auswertung des Röntgenbildes wird der Befund hauptsächlich vom Norbergwinkel abhängig gemacht. So werden fünf Schweregrade unterschieden:
HD A: Der Hund ist HD-frei. Der Norbergwinkel beträgt optimale 105° oder mehr, die Gelenke zeigen keinerlei Auffälligkeiten. In manchen Fällen wird HD A1 verwendet um zu beschreiben, dass der
Pfannenrand den Oberschenkelknochen noch weiter umgreift.
HD B: Es besteht ein Verdacht auf HD. Es können Unregelmäßigkeiten am Gelenkj vorhanden sein, allerdings ist der Norbergwinkel unauffällig, oder der Norbergwinkel beträgt weniger als 105°, dafür ist das Gelenk unauffällig.
HD C: Der Hund hat leichte HD. Gelenkpfanne und -kopf sind ungleichmäßig, der Norbergwinkel beträgt 100° oder weniger. Ab diesem Stadium können leichte arthrotische Veränderungen auftreten.
HD D: Der Hund hat mittlere HD. Gelenkpfanne und -kopf sind stark ungleichmäßig und weisen Teilverrenkungen auf. Der Norbergwinkel beträgt noch über 90°, allerdings kommt es zu Arthrosen
und/oder Veränderungen des Pfannenrandes.
HD E: Der Hund leidet an schwerer HD. Gelenkpfanne und -kopf sind sehr stark verändert, der Norbergwinkel beträgt unter 90°. Der Pfannenrand ist deutlich abgeflacht und es kommt zu verschiedenen arthrotischen Veränderungen.

Behandlung:

HD A bedarf keinerlei Behandlung, der Hund ist gesund. Im Falle von HD B ist zwar keine Behandlung nötig, aber eine Schonung empfohlen. Das heißt es sollten allzu viele Sprünge, vor allem aus großer Höhe, vermieden werden. Je nach Auto empfiehlt sich sogar eine Ein- und Ausstieghilfe in Form einer Rampe. Auch Treppenlaufen kann eine HD fördern. In den weiteren Stadien ist es möglich, das Gelenk bereits in jungem Alter vergolden zu lassen oder die Gelenkkapsel chirurgisch straffen zu lassen. Das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks ist eine große Operation, verspricht aber auch die besten Chancen auf ein beschwerdefreies Leben. Eine Entfernung des Gelenkkopfes des Oberschenkelknochens ist eine weitere Möglichkeit.Außerdem empfiehlt sich in manchen Fällen eine Physiotherapie oder die Verwendung eines orthopädischen Bettes. Ebenso kann medikamentös den Schmerzen entgegengewirkt werden.Eine Heilung ist allerdings nicht möglich, es kann lediglich ein Stillstand erzielt werden. Nach dem Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks ist der Hund allerdings nahezu gesund.

Ellbogendysplasie:

Die Ellbogendysplasie – kurz ED – ist eine der HD vergleichbare Gelenkserkrankung an den Vorderbeinen. Sie zeigt sich durch Lahmheit und Steifheit in den vorderen Gliedmaßen des Hundes, besonders nach dem Aufstehen. Eine Arthrose geht mit der Krankheit einher. Auch die ED ist eine weitestgehend erbliche Erkrankung, die aber durch andere Faktoren, wie falsche Fütterung oder übermäßige Belastung gefördert werden kann. Alle Hunderassen können betroffen sein, eine hohe Körpermasse ist allerdings förderlich für die Erkrankung.

Diagnostik:

Im Falle einer ED passen die drei gelenkbildenden Knochen (Oberarmknochen, Elle und Speiche) nicht richtig zueinander, was zu Steifheit und Fehlbildungen führt. Es kommt zu einem veränderten
Wachstum an den gelenkbildenden Knochenteilen (Ostheoarthrose), einer Verhärtung dieser (Sklerosierung) sowie der Bildung von Auswüchsen des Knochen (Osteophyten). Weitere Begleiterscheinungen können FCP (Ablösung des innen liegenden Kronfortsatzes der Elle), OCD (Knorpelablösung am innen liegenden Rollhöcker des Oberarmknochens) und IPA (Ablösung des
Ellenbogenfortsatzes der Elle) sein. Meist gehen mehrere Veränderungen miteinander einher. Erkennbar werden diese Veränderungen auf einem Röntgenbild, nach welchem die Schweregrade wie folgt unterteil werden:
Grad O: Normal. Keine Ostheophyten oder Sklerose (Wucherungen und Verhärtungen).
Grad I: Milde Arthrose. Osteophyten kleiner als 2mm oder Sklerose der Gelenkfläche der Elle.
Grad II: Moderate Arthrose. Die Osteophyten sind 2-5mm groß.
Grad III: Schwere Arthrose. Die Osteophyten sind größer als 5mm.
Für die Einteilung wird lediglich auf die Osteophyten Wert gelegt, andere Veränderungen werden aber vermerkt.

Behandlung:

Losgelöste Knochenteile können chirurgisch entfernt beziehungsweise wieder angefügt werden. Eine Osteotomie (Durchtrennung der Elle) ist ebenso möglich. Bei schwerer Erkrankung kann eine Endoprothese (Implantat, welches im Körper bleibt) eingesetzt werden. Im Anschluss andie Operationen sollte der Hund geschont werden, nach gewisser Zeit kann aber auch eine Physiotherapie sinnvoll sein. Meist trit tdennoch eine Arthrose auf, daher ist es sinvoll, gleichzeitg mit entzündungs- und schmerzlindernden Mitteln zu therapieren. Hier empfehlen sich ebenfalls Teufelskralle und Grünlippmuschelkalk.

(Nachzulesen auf http://de.wikipedia.org/wiki/Ellbogendysplasie
Trixie * 09.03.2000

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Samstag, 17. November 2012, 00:05

Das war eine sehr informative Mitteilung hier im Forum! Danke!

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