Terriertreff

Ich schreibe das mal hier rein, ich weiß nicht wohin sonst damit Evtl. kannst du es ja veschieben, Otti.

Als wir damals unsere Chica bekamen hatte ich kein Internet und mir auch keine Gedanken gemacht, zu welchem TA ich mit ihr bei Bedarf gehen könnte. In unserem Ort hatte ein TA einen "guten Ruf" und so bin ich auch mit ihr zu ihm. Er war ein ganz Lieber, hat sich Zeit gelassen, mit dem Hund gesprochen, gestreichelt und Leckerchen gab es auch . Das machte ja schon mal einen guten Eindruck.
Aber als ich dann zu ihm kam weil mir auffiel, dass mein Hund nach kurzer Zeit immer sehr erschöpft war hörte er sie ab und meinte "ja, der hat ein richtiges Sportlerherz", aber es ist alles in Ordnung. Wie Recht er mit dieser Aussage hatte und dass das aber eben nicht in Ordnung ist erfuhr ich viel später. Weil sie immer so schnell erschöpft war vermutete er eine Schilddrüsenunterfunktion. In diesem Alter wäre das höchst ungewöhnlich, aber das wußte ich damals nicht. Und ich wußte auch nicht, dass man da eine Diagnostik machen kann. Er verabreichte ihr also "probeweise" Schilddrüsenhormone und meinte, darunter müsse es sich bessern.
Tat es aber nicht. Also haben wir die Tabletten wieder absetzen können. Sein Sohn, der auch Tiermedizin studierte, meinte dann, dass man vielleicht mal eine Herzdiagnostik machen sollte. Da meinte er "aber doch nicht bei einem so jungen Hund".

Viel später wurde die Chica richtig krank. Sie fraß nicht mehr, sah furchtbar aus und machte einen wirklich kranken Eindruck. Ich also wieder hin, TA findet nichts. Ich zu einem anderen TA. Na ja, der nahm wenigstens Blut (nachdem er sie zu diesem Zweck in Narkose gelegt hatte ). Blutbefunde in Ordnung. TA hatte auch keine Ahnung.

Ich habe dann meinen kleinen Hund wirklich "zwangsernährt", immer kleine Portionen Futter ins Mäulchen gestopft und ich bin mir sicher, ich habe ihr damit das Leben gerettet.

Wir erfuhren dann von einer Tierklinik hier in der Nähe. Wir also hin. Die hatten einen sehr versierten Kardiologen. Der machte ein EKG und fiel fast in Ohnmacht. Dann wurde noch ein Herz-Ultraschall gemacht und dann stand die Diagnose fest. Sie hatte eine dilatative Kardiomyopathie. Eine unheilbare, meist angeborene Herzkrankheit bei der das Herz immer größer und dabei immer schwächer wird.
Sie bekam dann Herzmedikamente und in kurzer Zeit normalisierte sich das EKG.

Der Chef der Tierklinik untersuchte die Chica dann auch und machte einen Borreliosetest und der war positiv. Also hatte sie zumindest eine Borreliose durchgemacht als es ihr so schlecht ging. Er stellte auch fest, dass sie ein Multi-Allergiker war. Allerdings wurde das über diesen dubiosen Bluttest gemacht.
Nebenbei meinte er, dass es besser wäre, wenn ich sie kastrieren ließe, weil sich dann die Fellqualität verbessern würde.

Damals wußte ich nicht, dass der Chef dieser Klinik auch ein echter Abzocker war. Ich habe sie also kastrieren lassen - natürlich in der Klinik und sollte sie eigentlich noch über Nacht dort lassen. Aber das habe ich nicht fertig gebracht. Die Kastration hatte natürlich gar keinen Einfluss auf die Fellqualität, das Fell war durch die Allergie so dünn.

Inzwischen hatte ich dann hier in Plauen eine Tierärztin gefunden, die einfach nur toll war. Sie übernahm dann die weitere Behandlung, machte auch einen Intracutantest und ich war wirklich mit der Betreuung meiner Hündin sehr zufrieden. Sie zockte mich auch nicht ab, redete mir nichts ein und wir waren bis zum Lebensende unserer Chica in ihrer Behandlung und später auch mit der Dara.

Dann machte sie allerdings eine echte Wende durch Es gab scheinbar hier immer mehr Tierärzte und ihr Wartezimmer war nicht mehr so gut gefüllt. Und da fing sie an, mich auch abzuzocken. Was sie mir alles so einreden wollte was mit der Dara gemacht werden sollte!!!!!!
Aber inzwischen hatte ich ja Internet, konnte mich besser informieren und lasse seitdem nicht mehr alles mit meinem Hund machen, sondern bin schon vielleicht krankhaft skeptisch.

Otti, ich habe mir vor allem abgewöhnt, vor einem TA in Erfurcht zu erstarren, so nach dem Motto "der Herr Doktor hat gesagt..." Ich weiß, dass es vielleicht nicht die günstigste Einstellung ist, aber ich bin immer erst einmal skeptisch und prüfe, ob das was er mir empfiehlt wohl erst einmal für seinen Geldbeutel gut ist - weniger für meinen und ob es meinem Hund letztendlich wirklich hilft. Und solche Dinge "wir probieren mal aus ob es das ist, wenn nicht machen wir etwas anderes" mag ich gar nicht. Ich WILL erst eine Diagnostik und dann eine entsprechende Behandlung.