Terriertreff

Ja liebe Sandra, da beteilige ich mich mal an Deinem Beitrag:
Unser erster Hund, unser LUMPIE * 4.6.98 - gest.5.8.2009
wurde nach dem ersten Hundelebensjahr sehr krank ( Kugelherz, chronische Leberentzündung, chron. Angina und Hautprobleme Staphykoggen) . So etwas schränkt natürlich die normale Hundehaltung etwas ein, das beginnt bei der Erziehung ( man hat immer im Hinterkopf, "wie lange hab ich meinen Freund noch an der Seite, wirst mal nicht so viel schimpfen") bis hin zum normalen Alltag mit dem Hund.
Lumpi war ein ausgesprochener Draußenhund. Es war für ihn kein Wetter zu sclecht, kein Schnee zu kalt (aber manchmal doch zu hoch),
kein Regen zu naß und kein Sturm zu dolle ( er fiel manchmal beim Pieseln um, wenn ihn eine Böe erwischt hatte) und kein See zu tief, er schwamm wie ein Fisch und badete leidenschaftlich gerne!
Dadurch, daß er so schwer herzkrank war, mußten wir uns auch ein wenig beim Gassigehen danach richten. An heißen Sommertagen oder - wochen habe ich mir den Wecker gestellt und bin schon ab 5.oo Uhr mit ihm draußen durch die Wiesen, Felder und den Wald gewandert, danach ruhte er daheim in der kühlen Wohnung und am nachmittag im Schatten des Gartens aus. Abends, wenn es kühler wurde gabe die 2. Gassirunde.
Ich konnte in dieser Zeit , als Lumpi jenseits der 10 Jahre war, wegen meiner kaputten Hüfte auch nicht mehr so flott daherkommen und so haben wir unsere gemütlichen Wanderungen durchgezogen bis zum Ende, wir sind gemeinsam gelaufen, haben gemeinsam gespielt und haben uns auch gemeinsam ausgeruht.
Geschimpft habe ich ganz selten mit ihm, weil immer im Hinterkopf der Gedanke saß: " Ist Dein Gemecker jetzt nötig, hast Du vergessen, daß Du nicht wissen kannst, wie lange er noch bei Dir ist..?"
Diese Nachsicht ein Terrierleben lang hat auch bewirkt, daß er etwas zu sehr dominat wurde, es war eben mein 1. Hund, mein Traum-und Wunschhund und ich habe lange auf ihn gewartet, solange bis ich meine Arbeit verlor!
Als er immer älter wurde, wurde er knattericher und intolerant anderen Hunden, besonder Rüden, gegenüber ( dazu muß aber gesagt werden, er wurde als Welpe in meinem Beisein, ich konnte es leider nicht verhindern, 6x angegriffen immer durch größere, unangeleinte Hunde, der letzte Angriff brachte ihm den Weg ins den ich dieses Mal nicht verhinden konnte; in meinem Arm , eng an mich geschmiegt hat er sich am 9.8. um 3.50 Uhr morgens auf die Reise gemacht. Ich hoffe sehr, daß ich ihn dort oben wiedersehe und in den Arm nehmen kann, wenn ich mich dahin auf den Weg mache!

Ich habe Lumpi als alten Hund beobachtet, er wollte mehr ruhen und schlafen, er wollte mehr Nähe ( war nicht so ein Schmusehund, wie Flychen jetzt, eher spröde und zurückhaltend in seinen besten Hundejahren aber als alternder Hund ganz anders, viel anhänglicher!

Liebe Hundehalter, schimpft mit den Senioren nicht so viel, erziehen könnt Ihr sie eh nicht mehr, bleibt geduldig und lieb, wenn sie mal unter sich machen, wenn sie spucken oder wenn ihnen sonst was geschieht. Es ist die Endlichkeit des Zusammenseins von Mensch und Hund, die sie uns in dieser Zeit aufzeigen und die wir nicht mißachten sollten!Gerade diese Anhänglichkeit im Alter macht es uns so schwer, loszulassen. Begleitet Eure Fellnasen bis zum Beginn des Weges über die Regenbogenbrücke und laßt sie nicht alleine!

Wenn dann ein neues Bellen in Eure Umgebung einziehen soll, vergleicht nicht soviel, "der war so und der ist jetzt so" glaubt mir, es ist wie bei Kindern, alle sind verschieden und das ist auch gut so!